über den kleinen Belt nach Kopenhagen

Reisebericht: 3. Tag Eckernförde-Kopenhagen (400 km)

Der 200D beim Frühstück auf dem Autohof

Duschen und frühstücken an/auf dem Autohof "Wikingerland" bei Jagel kurz vor Flensburg.

Der w123 vor der Storebelt Brücke

Kurze Rast vor der Storebelt Brücke.

Der Mercedes auf der Storebeltbruecke

Der Mercedes bei der Überfahrt über den Kleinen Belt. Die Überfahrt kostet 200 Kronen was etwa 44 SFR entspricht.

In Kopenhagen gibt es scheinbar nur Fahrräder

Fahrradparkplatz im Zentrum von Kopenhagen

Der W123 beim Abendessen auf dem Güterbahnhof

Abendessen auf dem Güterbahnhof in Kopenhagen. Das Balastgewicht des riesigen Kranen diente als Theke.

3. Tag (Freitag, den 18.August 2006)

Als ich um ca. 7:30 Uhr aufstand, waren alle Fenster beschlagen. Scheinbar hatte es über nacht geregnet, denn der Sand auf welchem das Auto stand war auch feucht. Auf ein Frühstück im feuchten Sand hatte ich keine Lust, ausserdem wollte ich duschen. Daher entschloss ich so schnell wie möglich weiter zu fahren. Mit einem alten Lumpen (ehemals ein Teil eines alten Betttuchs), welchen ich für diese Fälle dabei hatte, trocknete ich die Scheiben von innen. Darauf startete ich den Motor und setzte die Reise weiter nach Norden fort. Nach der Durchquerung von Eckernförde hielt ich an der Landstrasse an einer grössern Tankstelle an. Ich fragte den jungen Tankwart, ob man hier duschen könnte. Doch leider kam die Antwort "Nein". Auf meine Frage, ob er mir etwas empfehlen könnte kam ein längeres nachdenkliches Schweigen. Doch dann empfahl er mir den Autohof Wikingerland und beschrieb mir freundlicher Weise den Weg. Dort angekommen, erkannte ich an der Vielzahl von Autos und Wohnmobile, deren Scheiben beschlagen waren, dass ich nicht der einzigste bin, der in seinem Auto die Nacht verbringt. Ich ging zur Kasse und bekam auf die Frage nach einer Duschmöglichkeiten die Antwort: "Zwei Euro und die Autoschlüssel als Pfand!". Seltsame Geschäftsbedingung, aber was solls wenigsten kam ich zu meiner Dusche. Schnell packte ich meinen Kram zusammen, zahlte die Gebühren und gab die Schlüssel ab. Dafür bekam ich den Zugang zu einer sehr sauberen Duschkabine mit WC und separatem Waschbecken. Nach dem Duschen holte ich mir meine Schlüssel und machte mir ein Frühstück auf dem angrenzendem Parkplatz. Zum Zähneputzen ging ich nochmals zum Autohof. Anschliessend verlies ich die Gegend auf der Landstrasse, obwohl die Autobahn gleich angrenzte, weil ich solange ich noch im Euroland war meine Lebensmittelvorräte ergänzen wollte, zumal ich keine Dänische Kronen besass und das Wochenende nahte. In Flensburg ergab sich die dazu passende Gelegenheit. Ein Aukaufzentrum mit Aldi. Ich kaufte Brot, O-saft, Milch und Teebeutel. Danach fuhr ich zur nächsten Tankstelle füllte trotz des horenten Preises von 1,18 Euro/Liter den Tank mit Diesel bis zum Kragen. Dafür gab es bei der Tankstelle auch einen Wasserhahnen an dem ich kostenlos meine Wasserkanister auffüllen konnte. Danach wechselte ich beim GPS erneut die Karte und war somit endgültig für Skandinavien vorbereitet.
Gegen 11:00 Uhr erreichte ich die Grenze zu Dänemark. Die Beamten liesen mich ohne zu stoppen einreisen. Gleich darauf kam auch eine Autobahnauffahrt welche ich in Richtung Kolding auffuhr. Mein erster Eindruck von den Dänischen Autobahnen war negativ überraschend. Der rechte Streifen, welcher in erster Linie von den LKWs befahren wird, war stark zerdrückt. Ich hatte Mühe mit dem Daimler in den Rillen zurecht zukommen, was an für sich nie ein Problem ist. Daher kam bei mir zuerst die Vermutung auf, dass die Skandinavischen LKWs eine andere Spurbreite haben. Diese Vermutung konnte ich jedoch bis zum Ende der Reise nicht bestätigen. Nach ein paar Minuten hatten ich mich an diese neue Strassenverhältnisse gewöhnt und lies meinen Daimler wie auf Schienen auf der Autobahn schnurren. Dabei hatte ich auch das Gefühl, dass die LKWs hier etwas schneller als in Deutschland sind, sodass für mich mit der 50 PS Maschine des 200d kein Bedürfnis bestand sie zu überholen. Ich parkte die Tachonadel bei 110 km/h und fuhr auf der rechten Spur setig weiter. Nach ca. 160 Tageskilometer erreichte ich über die E20 die Insel Fyn. Die Fahrt ging nonstop weiter via Nyborg nach Kopenhagen, welches inzischen auch schon auf den Richtungsschildern zu lesen war. Gegen 13:40 erreichte ich den ersten Highlight des Tages, die Storebelt Brücke. Kurz vor der Brücke gab die Möglichkeit auf einen Rasthof zu fahren welchen ich nutzte. Vom Rasplatz aus konnte ich mir während einer Kaffepause die Brücke von unten anschauen. Nach dem Kaffee checkte ich die Getriebeaufhängung, da ich das Gefühl hatte, dass etwas bei Leerlaufdrehzahl an den Unterboden hämmert. Ich konnte nichts feststellen und fuhr wieder zurück zur Autobahn. Die Überfahrt über die Storebeltbrücke kostete 200 DKK was etwa 44 SFR entspricht. Den Betrag bezahlte ich mit Euro und bekam dafür Dänische Krone heraus. Anschliessend ging die Fahrt weiter nach Kopenhagen. Mit dem GPS lies ich mich direkt in Zentrum lotsen. In der Nähe vom Hauptbahnhof befuhr ich einen gebührenplichtigen Parkplatz. Am Ticketautomat angelangt, stellte ich fest, dass einerseits die Gebühren sehr hoch sind und ich mit den paar Münzen welche ich als Rückgeld von der Storebeltbrücke bekam ich höchstens ein paar Minuten parken könnte. Also blieb mir keine andere Wahl als einen anderen Parkplatz zu suchen. Diesen fand ich dann auch gleich, in der nähe vom Güterbahnhof neben einem zu Abriss geweihtem Gebäude.
Die Innenstadt von Kopenhagen erkundete ich zu Fuss. Während meines Studiums hatte ich mal die Gelegenheit Kopenhagen kennen zu lernen. Aber ich erinnerte mich an nichts mehr. Die Mischung alter und moderner Gebäude entlang es ehemaligen Hafenkais fand ich sehr interessant und gelungen. Das Ausflugsziel Nyhavn welches in jedem Reiseführer steht fand ich dagegen entäuschend. Interessant fand ich auch die abersinnige Ansammlung an Fahrrädern auf den öffentlichen Plätzen. Als es bereits abends wurde ging ich zurück zu meinem Daimler. Gleich in der Nähe von meinem Parkplatz stand ein riesiger Eisenbahnkranen. Die Balastgewichte waren neben den Gleisen abgestellt. Auf Grund der Höhe eigneten sie sich hervorragend als Theke zum Kochen. Während ich dort mein Minutensteaks vom Lidl bruzelte und Penne abkochte, kamen des öfterens Personen in Uniform vorbei. Meine Befürchtung, dass sie vielleicht ärger machen, weil ich mich auf Privatgrund befand war unberechtigt. Sie grüssten alle und wünschten mir soweit ich es auf Grund der fremden Sprache verstehen konnte. "Guten Appetit!" Ich überlegte mir, ob ich nicht an Ort und Stelle übernachten soll. Der Platz war ruhig und dennoch sehr zentral. Doch während dem Pinkeln kurz kurz nach dem Essen überlegte ich es mir anderst. Der Grund war, dass ich in den Hecken eine Unmenge an Kondome fand, aus denen ich schloss, dass dieser Platz auf welchem in gerade stand, während der Nacht wohl sehr belebt bzw. beliebt sein muss. Da es bereits nach 21:00 Uhr war und dämmerte blieb nicht viel Überlegungen. Mit einem Blick in die Karte, beschloss ich nach Dragor, dem östlichsten Zipfel der Insel, direkt neben der Öresundbrücke weiter zu fahren um dort einen Platz am Strand zu finden. Es war bereits Dunkel als ich in Dragor ankam. Im Ort fand ich eine Richtungstafel zu einem Parkplatz welche ich folgt. Es stellte sich heraus, das dieser Parkplatz kein Parkplatz im üblichen Sinne war, sondern ein Stellplatz für Wohnmobile direkt am Yachthafen mit Blick auf das Wasser und der beleuchteten Öresundbrücke. Ein herrlicher Anblick, welchen ich mit meiner Digicam festhalten wollte, was mir aber aufgrund der Dunkelheit nicht gelangte. Ich fuhr so weit ich konnte an das Wasser heran, stellte den Motor ab, putzte mir die Zähne und legte mich auf dem nicht vorhanden Beifahrersitz schlafen.
Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch
(Liter)
Dieselverbrauch
Maut
Position Nachtquartier
400.25 km 1423.12 km 78.71 l SFR 144.25
SFR 44.00
55.58965N/12.67878E

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