Bis an die Russische Grenze

Reisebericht: 15. Tag Kirkenes (N)- Russichen Grenze - Inari (FI) (443 km)

Der Benz auf dem Weg zur Russischen Grenze
Der Benz vor einem Verkehrsschild auf welchem in Russischer Sprache Murmansk steht

Murmansk ist schon in Russischer Sprache angeschrieben.

Grenzübergang nach Russland

Der Grenzübergang von Norwegen nach Russland bei Kirkenes. Wie auf dem Schild in Deutscher Sprache steht, dufte ich leider nicht weiter fahren. Vielleicht ein ander mal?

Der Daimler am Ende der Welt

Bei Grense Jakobselv hat man das Gefühl man ist am Ende der Welt angekommen.

Die König Oscar Kapelle

Die König Oscar Kapelle wurde einst direkt an der Grenze aufgebaut, um die bösen Russen vom Fischen zu vertreiben.

An der Russischen Grenze fällt mir fast der Auspuff ab

Hier am Ende der Welt bzw. an der Russischen Grenze fällt mir fast der Auspuff ab. Auf Grund der schlechten Strassenverhältnisse haben sich die Haltegummis derart gedehnt, dass der Auspuff am Bodenblech anschlägt.

Der Daimler am wunderschönem Sandstrand in Finnland

Das erste Bild aus Finnland an einem wunderschönem Sandstrand. Nur, dass das Wasser kein Meer war, sondern ein See.

15. Tag (Mittwoch, den 30.August 2006)

Schon bereits um 4:00 Uhr war es hell. Dies lag wohl daran, dass ich im Norden war und dazu noch ziemlich weit im Osten. Die Temperatur von 12 Grad war okay, jedoch hatte an diesem Tag leichter Nieselregen eingesetzt. Kurz vor 7:00 Uhr startete ich ich den Motor um einen Frühstücksplatz zu suchen. Ich hielt an einer Tankstelle, welche jedoch erst um 9:00 Uhr öffnete. Mir war das egal, denn alles was ich brauchte, war eine Steckdose und einen Wasserhahnen. Beides fand ich vor und so kochte ich mir meinen morgendlichen Kaffee. Nach dem Frühstück überlegte ich mir noch, ob ich bis zum öffnen der Tankstelle bleiben soll, aber dann entschloss ich mich dennoch weiter zu fahren. Schon nach den ersten Abzweigen sah ich die ersten Wegweiser, auf dennen Murmansk in Russischer Spracher angeschrieben war. Es würde sich im späteren Tagesverlauf wieder eine Tankstelle finden. Um 9:20 Uhr fuhr ich kurz vor Grenze zu einer Tankstelle. Eigentlich hätte der Diesel noch für eine Weile gereicht, aber es gab zwei Gründe, warum ich dennoch tankte. Einerseits wollte ich duschen und ich hoffte, dass wenn ich vorher tanke die Wahrscheinlichkeit duschen zu dürfen grösser wird und andererseits wollte ich die E885 welche die Russische Grenze entlang geht nach Finnland nehmen, und deshalb kein Risiko eingehen, dass mir der Diesel ausgeht. Aus dem Duschen wurde trotz dem vorherigem Tanken nichts :-(, daher nahm ich eine Katzenwäsche in der öffentlichen Toilette. Nach der Wäsche fuhr ich zunächst zum Grenzübergang nach Russland, wo die Strasse weiter nach Murmansk führte. Ich fand es schade, dass man für die Einreise ein Visum braucht, sonst wäre ich bis nach Murmansk weiter gefahren. Am Grenzübergang bog ich nach Norden ab um das im Reiseführer beschriebene Grenzort Grense Jakobselv zu erkunden. Die Strasse wurde immer schlechter, sodass ich nur noch mit 60 km/h fahren konnte. Auf den letzten 20 km war gab es keinen Teer mir, sondern nur schotterten Weg mit sehr groben Steinen, sodass der Daimler richtig durchgeschüttelt wurde. Den Grenzort mit Ort zu beschreiben, fand ich im nachhinein ziemlich übertrieben. Eigentlich sind es nur ein paar einzelne Fischerhütten. Was auch kein Wunder ist, denn was soll man hier auch schon machen. Direkt hinter den Häusern verläuft ein Fluss, welcher zugleich die Grenze zu Russland ist und danach kommt der Eiserne Vorhang. Überall standen Tafeln, auf denen sogar in Deutscher Sprache stand, dass das Fotografieren verboten ist. Ich hielt mich daran, denn das Foto war mir der etwaige Stress nicht wert. Am Ende der Strasse findet man die König Oscar Kapelle. Sie wurde einst gebaut um den Frieden der Grenze zu wahren, da des öfteren Russische Fischer diese Region den Norwegern dasFischereigebiet streitig machten. Scheinbar hat dieses "Hilfsmittel" gewirkt. Von der Meeresbucht aus, soll man sofern man Glück hat, Waale beobachten können. Auf Grund des schlechten Wetters und damit begrenzten Sichtweise war dieses jedoch aussichtslos. Ich ging trotzdem einen kurzen Spaziergang am Meer entlang um wenigsten mal sagen zu können, dass ich am Eismeer war ;-). Gegen Mittag fuhr ich nach Kirkenes zurück. Ich war schon wieder auf einer geteerten Strasse, als plötzlich etwas an das Bodenblech klopfte. Ich dachte an den Auspuff und hielt sofort an. Als ich unter das Auto schaute, sah alles okay aus. "Seltsam?", dachte ich. Ich fuhr ein paar hundert Meter weiter und bereits nach dem nächsten Schlagloch klopfte erneut etwas an des Bodenblech. "Was ist denn das?". Ich hielt erneut an, schaute nach dem Auspuff, welcher ganz normal aussah. Dann ruckelte ich an allen Reifen, welche ebenfalls fest wahren. Darauf hin rüttelte ich etwas fester am Auspuff und stellte fest, dass wenn er genügend Schwung er an den Hitzeschild klopfte. Die Haltegummis waren auf Grund der Fahrt auf den unebenen Strassen in den vorhergehenend Tagen weit gedehnt. Ich hatte fast befürchtet, dass die alten Teile nicht mehr lange mitmachen und daher Reserve im Kofferaum. Der Austausch war schnell erledigt. Nur nach wenigen Kilometern Weiterfahrt, als mir ein Auto engegen kommt, höhrte ich einen lauten Schlag und dachte auch zerbrochenes Glas zu höhren. Aber als der Schreck vorbei war und ich die Windschutzscheibe genau inspeziere, dachte ich "alles Okay", und fuhr weiter. Gegen 13:00 Uhr kam ich wieder an der Tankstelle in Kirkenes an, welcher ich am Morgen getankt hatte. Ich mache einen Stop um mir die von der Reparatur schmutzig gewordenen Hände zu waschen. Dabei zeige ich dem Tankwart meine Landkarte und frage ihn, ob es eine gute Idee wäre die E885 zu ende zu fahren, um nach Finnland zu kommen. Das Problem war, dass man laut Karte die letzten 50 km der Strasse durch Russisches Gebiet führte. Der Tankwart schüttelt entsezt den Kopf. "No, you can not drive through!" Er zeigt mir einen anderen Weg, nach dem ich erst mal in Norwegen etwas zurück nach Westen fahren muss um von dort direkt nach Finnland zu kommen. Ich denke mir, dass das schade ist, (unnötige Kilometer), aussderm hatte mir doch der Norweger mit welchem ich beim Mittagessen bei Narvik gesprochen habe doch etwas anderes erzählt :-(. Ich bedanke mich beim Tankwart für die Auskunft lies nicht locker, sondern fuhr zu nächsten Tankstelle und stellte dort die gleich Frage. Die Reaktion des Tankwart verwundertete mich sehr, denn dieser nahm erst mal die Karte und fragte seinen Kollegen. "Seltsam, das sind doch keine 200 km von hier und die wissen noch nicht mal bescheid? Wo bzw. wie leben die denn hier?" Dennoch war die Antwort wieder die gleiche. Ich musste zurück nach Neiden fahren und von dort nach Finnland einreisen. Nun gut, jetzt stand es 2 zu 1. Ausserdem dachte ich mir, dass der Mann mit in Narvik nur mit Mühe (ohne Brille) mir auf der Landkarte den Weg zeigen konnte. Vielleicht hatte er sich vertan? Ich wollte kein Risiko eingehen und über 100 km in eine "Sackgasse" fahren und entschloss daher den Empfehlungen der Tankwarte zu folgen. Inwischen hatte ich Hunger und der Regen hatte auch ausgesetz. Daher bleib ich erst mal an Ort und stelle und baute auf einer Tischgarnitur meine Küche auf. Diesesmal gab es nur ein "Sparmenue" bzw. eine Fertigsuppe. Meine Vorräte waren ziemlich am Ende und ich wollte eigtenlich in dem teuerem Norwegen kein Geld mehr ausgeben. Nach der Suppe gab es noch einen Kaffee und dann ging es zirka 60 km zurück gegen Westen um nach Finnland zu kommen. Nach dem GPS erreichte ich um 15:49 die Grenze Finnland-Norwegen. Der Finnische Zöllner nimmt mir erst mal den Pass und den Führerschein ab um sie am Computer zu kontrollieren. Dies war das erste mal, dass jemand meinen Pass und Führerschein sehen wollte. Nach ein paar Minuten kommt er zurück und wünscht mir einen schönen Aufenthalt. Direkt an der Grenze verlies mich die Karte meines Navi. Obwohl auf der Verpackung auch Finnland darauf stand, gab es keine Karte. Ich lies es dennoch weiter laufen um die Kilometer aufzuzeichnen. Ausserdem konnte ich mittels GPS die Himmelsrichtung feststellen und ich wusste, dass wenn der der Pfeil nach Süden zeigt ich wohl zwangsläufig nach Hause kommen muss. Nur wenige Kilometer nach Grenze, mitten in im Nowhere, stand die erste Finnische Tankstelle. Der Dieselpreis mit Euro/Liter 1.10 (SFR/l 1.73) fand ich auch ganz in Ordnung. Es war angenehm wieder in einem Land zu sein, in welchem man mit einer vertrauten Währung bezahlen konnte. Anfangs ärgerte es mich, dass ich noch viel teueren Norwegischen Diesel im Tank hatte, aber dann dachte ich, dass der Urlaub viel zu schade ist um sich zu ärgern. Urlaub kostet nun mal Geld! Ich fuhr weiter. Kurz darauf machte ich einen Stop an einem Sandstrand. Das Bild war wunderschön. Wasser und Sand in hülle und fülle. Nur schade, dass die Temparturen nicht zum Baden einluden. Die Strasse führte ziemlich gerade nach Süden. Diesen Abend wollte ich einen Campingplatz aufsuchen um Wäsche zu waschen, da ich keine saubere Unterwäsche mehr hatte. Als es bereits dämmerte fuhr ich zum ersten Campingplatz und erkundigte mich nach einer Waschmaschine. Leider bot dieser Camping dies nicht an. Mir wurde gerade auf der Hauptstrasse nach Inari (zirka 10 km weiter) zu fahren, dort wäre ein grosser Campingplatz. Ich tat was mir geraden wurde. Als ich in Inari auf dem Campingplatz ankam und eincheckte, erschreckte ich über die Preise. Für eine Nacht im Zelt nahm man mir Euro 20 ab. Das benutzen der Waschmaschine kostete weitere Euro 5. Aber ich war müde, wollte Duschen und meine Wäsche waschen, also blieb mir nichts anderes übrig als zu bleiben.

Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch
(Liter)
Dieselverbrauch
Maut
Position Nachtquartier
443 km 6108.82 km 422.76 l SFR 846.73
SFR 293.33
68.90224N/27.03940E

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