Der Aufbruch

Reisebericht: 1.Tag: Aadorf (CH) - Ascona - Tende (F). (627 km)

Kilometerstand 505236
Reifenpanne bei Lugano

Noch nichtmal die Schweiz verlassen und schon den ersten Platten :-(

Der Daimler vor einer Italilenischen Kirche

Der Daimler vor einer Kirche abseits der Hauptstrasse.

Ein kleiner Vorgeschmack auf das was mich die nächsten Tage erwartet.

Die Gassen sind hier ziemlich eng. Der Abstecher durch ein kleines Dorf gibt mir einen Vorgeschmack, was mich an den nächsten Tagen erwartet.

Kaffeepause in Italien

Den schattigen Parkplatz eines Friedhofes nutze ich für eine kurze Kaffeepause in Italien.

Italienische Eis

Italienische Eis mal ganz anderst. Diesesmal aus einer Ein-Liter-Packung auf dem Parkplatz vom Penny.

Eine alte Eisenbahnbrücke kurz vor der Grenze zu Frankreich

Brücke von Cuneo: Oben fahren die Autos unten fährt die Eisenbahn.

Vollmond in Frankreich

Gleich nach der Grenzüberschreitung nach Frankreich, nutze ich ein abgelegene Wiese um die Nacht im Freiem zu verbringen.

Samstag, den 25.08.07

Am Samstag Morgen um Uhr 6:47 war es so weit. Nach einem kurzen Frühstück waren die restlichen Utensilien (vor allem die Lebensmittel) im Auto verstaut. Der Tachometer zeigte 505236 km an. Nach einem kurzen Zwischenstop an der Tankstelle, um den Tank bis zum Kragen zu füllen und den Luftdruck der Reifen von 2.2 auf 2.5 bar zu erhöhen, ging es auf die Autobahn Richtung Zürich, Luzern zum Gotthard-Tunnel. Trotz der frühen Abreise geried ich vor dem Tunnel um Uhr 9:46 in den ersten Stau. Ich dachte schon, ob dies wohl kein Gutes Zeichen für die Reise bedeuten soll? Jedenfalls hatte ich zirka eine Stunde später die Röhre passiert. Die Autobahn neigte sich und der Daimler fuhr fast im Standgas die gewohnten 100 km/h. Das Fahrgefühl fühlte sich plötzlich etwas schwammig an, gerade so, als ob ein starker Seitenwind blasen würde. Ich beobachtete die Bäume und wunderte mich, dass man diesen den Wind nicht ansehen konnte. Ich befürchtete schon schlimmes, wollte jedoch nicht anhalten, sonder entschloss mich bis zur Ausfahrt meine Geschwindigkeit beizuhalten. Als mich auf der Ausfahrspur in Comorino ein Auto huppend überholte war mir klar was Sache ist. Ein Platten! "Das gibt es doch nicht. Noch nichtmal 3 h unterwegs und schon ein Stau und ein Plattfuss! Was wird dies wohl für eine Reise werden!" So meine Gedanken. Zum Glück kam gleich nach der Ausfahrt eine alte, stillgelegte Tankstelle, sodass ich diesen Platz zum Reifenwechslen benutzen konnte ohne mich in Gefahr zu begeben. Der platte Reifen war kochend heiss, lange hätte er wohl nicht mehr gehalten. Nach dem Wechsel Zeigte die Uhr schon "halb elf" an. Am Samstag Mittag oder gar am Sonntag einen Reifendienst zu finden hielt ich für aussichtslos, daher beschloss ich auf dem kürzesten Weg in eine Werkstatt zu fahren um den kaputten Reifen noch vor Uhr 12:00 ersetzen zu lassen. Bei der Einfahrt von Ascona fand ich einen Reifendienst, jedoch auf der anderen Strassenseite. Ein weisser durchgezogener Strich trennte mich vor der Einfahrt. Ich fuhr weiter in die Stadt hinein bis zu einem Kreisverkehr welchen ich zum wenden nutzte. Beim Reifendienst angekommen packte ich den kaputten immernoch warmen Reifen aus und rollte ihn in die Werkstatt. "Bonjour" ist zwar nicht Italienisch aber war wohl an dieser Stelle angebracht. Der Mann in der Werkstatt antwortete mir und stellte mir scheinbar eine Frage. Ich antwortete mit "Pfffff" und zeigte auf dem Reifen. Er verstand es. Also nahm er den Reifen und pumpte ihn auf. Anschliessend sprühte er ihn mit Seifenlauge ein. Aber es war nichts zu sehen. Er zuckte mit den Achseln und schaute mich verständislos an. Ich war ebenfalls überrascht. Plötzlich fasste er an das Ventil und die Luft pfiff mit lautem Geräusch zwischen Felge und Ventilstummel. Achso! Jetzt war alles klar. Schnell demontierte er den Reifen von der Felge setzte ein neues Ventil ein und montierte den Reifen wieder. Nach dem Wuchten gab er mir zu verstehen, dass er SFR 20,- für die schnelle Hilfe wollte. Ich war froh, dass ich wenigstens den alten Reifen behalten konnte. Da es das rechte Hinterrad war, welches aus mir unverständlichen Gründe eh immer schneller als das linke abgefahren wird, entschloss ich mich den Reifen mal vorerst als Ersatzrad zu belassen und statt dessen das Profil des eigentlichen Ersatzrades abzufahren. Der geflickte Reifen wanderte wieder hinter den Fahrersitz und ich nutze die Gelegenheit mir in der Toilette meine schwarzen Finger zu waschen. Anschliessend stellte ich das GPS um, sodass es keine mautpflichtigen Strassen passieren durfte. Da in Italien der Diesel teurer als in der Schweiz ist nutze ich zudem die Möglichkeit in Ascona den Tank erneut zu füllen, obwohl dieser noch nichtmal bis zur Hälfte leer gefahren war. Die Fahrt ging westlich des Lago Maggiore, durch kleine Dörfer und unzähligen Serpentinien entlang. Der Verkehr rollte nur langsam, daher war Hecktig an dieser Stelle völlig unangebracht. Aber ich hatte ja Urlaub, also war es ja auch egal ob ich 2 oder drei Stunden früher am Ziel bin. In Italien angekommen bemerkte ich sofort, dass mein Kartenmaterial erheblichen Lücken hatte. Mit Sprüchen wie: "Verlassen sie den Kreisverkehr an der ersten Ausfahrt!", owohl in Wirklichkeit die dritte Ausfahrt gemeint war, brachte mich die GPS-Tante zum kochen. Aber sie kann ja nichts dafür, wenn ihr zwei Strassen fehlen. Nun denn ich konzentriete mich weniger auf die Ansagen, sondern versucht die angezeigte Karte richtig zu deuten. Aber auch dieses gelang mir nicht immer, da immer wieder fehlende Strassen die Interprätation erschwerten. Num Glück hatte ich jedoch auch noch ein "gute alte" Landkarte dabei mit welcher ich zumindest die nächsten Städte auf meiner Reise ausfindig machen konnte und somit auch mal ab und zu ein Strassenschild in meine Entscheidungsfindung mit einbeziehen konnte ;-). Mitten im Nichts (zumindest nach GPS) erkannte auf einem Hügel ein kleines Dorf mit einer Kirche (45.00734N/8.25749). Ich dachte mir, dass dies vielleicht eine gute Möglichkeit wäre um ein Foto von der Umgebung zu machen. Die Fahrt zur Kirche entpuppte sich als erstes Fahrtrainig für Fortgeschrittene. Die Gassen waren hauch eng und steil zugeleich. Abermale musste ich den Benz in Lücken drücken um Platz für den Gegenverkehr zu machen. Anschliessend Anfahren am Steilhang, vollbeladen mit 55 PS! Auf dem Kirchplatz angekommen schoss ich zuerst ein Foto, wobei der Motor zur Abkühlung auf dem Standgas weiter tuckern durfte. Leider wurde auf Grund des trüben Wetters sowie der ungünstig stehen Sonne nichts aus dem geplanten Panoramafoto, sodas sich die ganze Aktion bis auf das Fahrtraining als unnütz erwies. Zurück auf der Haupstrasse ging es durch die Pooebene in welcher sogar Reis angebaut wird weiter in Richtung Frankreich. Einen Parkplatz vor einem Friedhof nutze ich um wie damals in Norwegen eine Kaffepause zu machen. Am späten Nachmittag machte mir die Hitze im Auto deutlich zu schaffen. Als ich ein Industriegebiet passiere und ich "Penny" lese, kam mir der Gedanke, dass ein Liter Eis jetzt wohl gerade das richtig ist was ich jetzt brauche. Schnell wurde der Gedanken in die Tat umgesetzt und ich erstand in einem wunderschön klimatisierten Raum für Euro 1.49 einen kompletten Liter Milcheis. Draussen angekommen tropfte sofort das Kondenswasser vom Plastikbecher ich holte einen Löfel aus dem Kofferraum setzte mich in den Schatten einer Mauer und genoss die Kühle. Vorbeikommende Italiener lächelten mir fast schon neidisch zu. In Cuneo endeckte ich eine wunderschöne Eisenbahn-/Strassenbrücke welche in unbedingt fotografieren wollte. Anschliessend ging es über einen Passstrasse nach Frankreich (Tende). Das letzte Stück bestand aus einem fast schon historischem Tunnel. Als ich auf der französischen Seite aus dem Tunnel kamm bog ich in einen landwirtschaftlichen Weg ab und suchte mir ein abgelegenes Plätzchen zum Schlafen, da es bereits schon dunkel war.

Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch Position Nachtquartier
627.4 km 627.4 km 22.4 l
39.10 SFR
44.13942N/7.56566E

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