Mein alter bunter Golf II Der Ausgewählte W124/250D kurz: Brummi-diesel II

Vom Golf zum Mercedes

Eigenlich war ich ja mit meinem Golf ganz zufrieden. Er war schön bunt :-), genügsam im Verbrauch und die Ersatzteile waren auch bezahlbar. Das idealle Winterauto für Eis, Schnee und Matsch. Hätte ich es bei glatter Strasse mal an die Gleitplanke gesetzt, dann wäre sicherlich kein kapitaler Schaden entstanden! Also warum sollte ich mich von ihm verabschieden? Naja, die Schweizer Eidgenossen sahen die Sache eben aus einem anderem Blickwinkel, denn wenn man länger als zwei Jahre in der Schweiz einen Wohnsitz hat, so muss man auch sein(e) Fahrzeug(e) in der Schweiz anmelden. Und zwischen der Schweiz und Deutschland ist es leider nicht anderst als zwischen zwei anderen Länder. Jedes Land hat seine eigene Gesetze und so stellte sich bald heraus, dass mein bunter Golf leider nicht den Schweizer Strassengesetze von 1986 (Jahr der Erstzulassung) entsprach. So stand ich vor der Wahl: den Golf weiterhin (i)legal mit Deutscher Zulassung in der Schweiz zu fahren, ihn den Schweizer Gesetzen entsprechend umzubauen und in die Schweiz zu überführen oder mich von ihm zu verabschieden. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, war sie doch mit etlichen Franken/Euros verbunden. Nach jahrenlangen Überlegungen und einigen Polizeikontrollen :-( entschloss ich mich den Gebrauchtwagenmarkt zu sondieren und ein Anforderungsprofil zu erstellt. Der "Neue" sollte universell einsetzbar, günstig im Verbrauch und bei den Reparaturen und langlebig sein. Dazukomment sollte er eine überschaubare Technik besitzen, gut aussehen, einen angenehmen Fahrkomfort bieten und einen Dieselmotor haben! Ausserdem wollte ich bei meinem "Mechwissen" nicht mehr bei der "Stunde Null" anfangen, sodass eigentlich auch nur wieder VW/Audi oder Mercedes in Frage kam. Da die Schweizer Verkehrsprüfer sehr empfindlich auf Ölverlust reagieren und ich keinen Golf II kenne, der nicht tropft (einschliesslich meiner) fiel die Entscheidung ziemlich schnell auf Mercedes. Nachdem ich im Internet diverse Homepages von Fan-Clubs und Foren abgegrast hatte war auch die Wahl des Typs gefallen: Einen W124 250er Diesel in Kombiversion (250TD). Also begab ich mich auf die Seiten von "autoscout" und "mobile" um nach entsprechende Angebote zu suchen. Nach einem kurzen Anruf beim Händler:"Ist das Fahrzeug noch zu haben?", gab ich die Adresse in mein Navi/Pocket PC ein und los ging es mit dem W123er auf die Suche nach einem W124er. Das Resumè nach meheren Wochenenden und mehr als 2000 km war enttäuschend: abgegriffene Lenkräder, kapute Sitze, Rost an der Karosse, Wasser im Kofferaum, Motoren mit schwarz, weis oder blauen Rauchfahnen sowie mit starkem Ölverlust. Eigentlich war ich schon auf dem Heimweg in die Schweiz, da "blinzelte" mich plötzlich ein W124er von einem Autobazar beim Vorbeifahren an. "Naja", dachte ich,"auf die halbe Stunde, kommt es jetzt auch nicht mehr an." Also suchte ich die nächste Möglichkeit zum Wenden und suchte die Einfahrt zum Autobazar. Ich muss zugeben, der erste genauere Blick fand ich dann doch enttäuschend. "Ach, is ne Limo :-(". Aber immerhin es war ein 250er Diesel. Beim weiteren hinschauen leuchteten meine Augen schon mehr. Der Innenraum war tip top und auf der Uhr standen nur 174 tkm! Also fragte ich den Händler ob er mir mal die anderen Werte des Autos zeigt. Der Blick in den Motorraum war eine wahre Freude. Ein sauberer Motor, angeblich ungewaschen (ich werde sehen ob das stimmt) mit solidem Klang! Es war mit Abstand das Beste was ich bisher gesehen hatte. Vier abgefahrene Winterreifen waren montiert, aber es lagen auch noch brauchbare Sommerreifen im Kofferraum. Zu dem Auto gab es auch das Versprechen für eine kurze Überführung eine Stunde lang die "Roten Nummer" zu bekommen. Genau die Zeit, die ich brauchte um das Auto in der Scheune meiner Eltern (in Deutschland) zwischen zu parken. Nach einer kurzen Probefahrt (der Tank ist scheinbar bei diesen Händlern immer leer?), war die Entscheidung fast schon gefallen. Da ich jedoch schon ein Auto besass, dass nicht den Schweizer Verkehrsbedingungen entprach, nahm ich zuerst alle technische Daten auf und lies sie in der Schweiz prüfen. Nach einer possitiven Auskunft habe ich das Auto gekauft.
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