Der Ausgewählte W124/250D kurz: Brummi-diesel II

Vom Golf zum Mercedes

Wie es begann...

Eigenlich war ich ja mit meinem Golf ganz zufrieden. Aber wenn man länger als zwei Jahre in der Schweiz einen Wohnsitz hat, so muss man auch sein(e) Fahrzeug(e) in der Schweiz anmelden und mein Golf entsprach leider nicht den Schweizer Strassengesetze von 1986 (Jahr der Erstzulassung). So stand ich vor der Wahl: den Golf weiterhin (i)legal mit Deutscher Zulassung in der Schweiz zu fahren, ihn den Schweizer Gesetzen entsprechend umzubauen und in die Schweiz zu überführen oder mich von ihm zu verabschieden. So viel die Entscheidung auf ein "Neues" ...(mehr dazu kann man hier lesen).

Der zweite Kontakt

Erster Oelwechsel des W124
Der erste Ölwechsel

Die  W124 rosten alle an der gleichen Stelle!
Scheinbar fangen die W124er immer an der selben Stelle zu rosten an!

Der 250er auf dem Weg in die Schweiz
Kurzer Zwischenstop kurz vor der Schweizer Grenze. Der erste Ausflug in der Schweiz
Der erste Ausflug in der Schweiz noch mit Deutschem Kennzeichen Wartungsarbeiten an den Bremsen des W124
Bevor es zur technischen Prüfung geht muss die Scheibe glänzen! Der Mercedes vor der Zulassungsstelle
Die letzte Hürde (technische Prüfung) zum Schweizer Nummernschild.
Ein Bick in den Motor, auf die Hydrostössel des W124
Warum hat der W124er eigentlich Hydrostössel? Der W123 läuft doch auch ohne?
Die Nockenwelle beim Wechseln der Hydrostössel
Hoffentlich verlagert sich die Spannung im Blut nicht auf die Nockenwelle, denn sonst habe ich ein Problem :-( Wechseln der Gluehkerzen
Dass man zum Wechseln der Glühkerzen den halben Motor zerlegen muss finde ich nicht besonders wartungsfreundlich. :-(((

Erst mal in der heimischen Werkstatt angekommen, wurde das Auto für den Export vorbereitet. Der Ölstand war am Minium. Und da ich nicht wuste welches Öl verwendet wurde und man tunlichst nicht unterschiedliche Ölsorten mischen soll, habe ich beschlossen erstmal einen Ölwechsel zu spendieren. Ausserdem hatte die Bremsflüssigkeit eine Färbung, die eher Motoröl gleich kam, sodass auch hier ein Wechsel nötig war. Dann wurden noch schnell die abgefahrenen Winterreifen durch die Sommerreifen ersetzt, Exportschilder bei der Zulassungsstelle geholt und ab ging es zur ersten ausgibigeren Probefahrt (200 km) durch den Schwarzwald. Und!? Ohje, all das was in den Foren steht stimmt :-(. Nachdem der Motor mit dem neuem Öl (10W-40) durchgepült war, fingen die Hydrostössel an zu klingeln. Bei der Fahrt mit den (leisen) Sommerreifen bemerkt man, dass ab 80 km/h das Differnzial zu "singen" anfängt. Unter dem Spritzwassertank wächst und gedeiht der Rost. Naja, so ist es eben, wenn man ein "altes" Auto kauft. Da können schon ein paar Reparaturen anstehen. Aber wegen denen kann der Wagen dennoch fahren. Und bevor die Hydrostössel gewechselt werden, will ich doch erst mal wissen, was die Zylinderkopfdichtung macht. Die soll ja angeblich bei diesem Typ auch ein "Schwachpunkt" sein. Also erst mal ein paar (tausend) Kilometer fahren und Öl- und Kühlerwasserverbrauch kontrollieren, aber dazu ist der Export nötig.

Technische Daten

Fahrzeug-Ident. Nr. WDB1241251B684037
Kraftstoffart Diesel
Leistung kW bei Umdrehungen/min 66 bei 4600/min
Hubraum cm3 2497
Höchstgeschwindigkeit km/h 175
Tag der ersten Zulassung 16.01.1992
Motorkennzeichen 602912
Typenschein 1M2217
Nach vier Wochen Aufenhalt in der Schweiz war es endlich so weit. Ich hatte alle Papiere und durfte zur Zulassungsstelle. Jetzt ging es "nur" noch um die technische Überprüfung. Früher als Student, hatte ich vor sollchen Prüfungen wesentlich mehr "Angst". Hätte es sich damals herausgestellt, dass eine grössere Reparatur nötig ist, hätte es wohl meinen Haushalt gesprengt. Inwischen kann ich (zum Glück) die Sache etwas gelassener angehen. Die Frage lautet nicht mehr: "Wie soll ich das bezahlen?", sondern sie lautet: "Wieviel Tage muss ich mir für die Reparatur frei nehemen?". Es kam die Prüfung und ich freude mich, dass der Prüfer offensichtlich Gefallen an dem Auto hatte. Nach einer halben Stunde war alles klar: Keine Mängel!

... aus dem Tagebuch

2005

Kauf des 250er im Juni, Tachostand ca. 174.000 Erste nähere Inspektion im August sowie den Export in die Schweiz.

Nötige Reparaturen:

  • Öl und Filter gewechselt
  • Bremsflüssigkeit gewechselt
  • Hinterer Auspufftopf erneuert
  • erste Roststellen mit Rostumwandler behandelt
  • hintere (Fahr)bremsbeläge gewechselt und Bremsscheibe entrostet
  • alle 10! Hydrostössel gewechselt
  • vier neue Winterreifen montiert
  • Kilometerstand am 31.12.2005: 178.719 km
2006

Fazit nach 1,5 Jahren bzw. 14.000 km:
Das Fahren mit dem W124 ist eine angenehme Sache. Der Daimler liegt angenehm auf der Strasse was besonders das Autobahnfahren und das Fahren auf Langstrecken zur Freude macht. Auf den Landstrassen tut er sich etwas schwerfällig. Hier hatte der Golf deutliche Vorteile. Auf einen kurzen Sprint zum nächsten Skigebiet war der Golf deutlich schneller. In Punkto Zuverlässigkeit kann ich derzeit noch keine Aussagen treffen, da ich die Vorgeschichte von dem Benz nicht kenne. Bei fast 200.000 km ist es wohl normal, dass diverse Teile gewechselt werden müssen. Die Erstatzteile sind sehr günstig. Meine Kollegen beneiden mich häufig darüber. Der Verbrauch von 6.1 bis 6.5 l Diesel/100 km ist okay. Gegenüber dem W123 ist jedoch die Wartungsfreundlichkeit in punkto Zugänglichkeit zu den einzelenen Bauteilen deutlich zurück gegangen.

Nötige Reparaturen und Ergänzungen:

  • Öl und Filter gewechselt
  • Dieselfilter gewechselt
  • Hintere Bremsscheiben erneuert
  • Batterie ausgetauscht
  • beide vordere Radlager ausgetauscht
  • alle fünf Glühkerzen gewechselt
  • Unterfahrschutz montiert
  • Scheibenwischerblatt ausgetauscht
  • Anhängerkupplung montiert
  • Kilometerstand am 31.12.2006: 187.520 km
2007

In diesem Jahr gab es keine besonderen Vorkommnisse. Lediglich am Fahrwerk waren ein paar Wartungen notwendig. Ich hatte das Gefühl, dass der Daimler in den Kurven leicht einnickte und erkundigte mich nach den möglichen Ursachen. Meine Nachfragen ergaben, dass häufig die Gummipuffer am Torsionsstab der Vorderachse verschliessen sind. Da meine auch nicht mehr gerade jungfeulich aussahen, spendierte ich hier vier neue. Auch an der Hinterachse wurde der Torsionsstab neu aufgehängt. Nach diesem kurzen Garagenaufenthalt, lag der Daimler deutlich besser auf der Strasse bzw. in den Kurven. Um die etwas trübe Sicht bei Nacht zu verbessern gab es noch zwei neue Reflektoren für die Hauptscheinwerfer.

Nötige Reparaturen und Ergänzungen:

  • Öl und Filter gewechselt
  • vier Gummipuffer am vorderen Torsionsstab erneuert
  • zwei Gelenkarme am hinteren Torsionsstab erneuert
  • zwei Gummilager am hinteren Torsionsstab erneuert
  • beide Reflektoren der Hauptscheinwerfer erneuert
  • Kilometerstand am 31.12.2007: 198.261 km
2008

In diesem Jahr gab es wenig Reparaturen. Diese waren jedoch nur mit Spezialwerkzeug möglich. Ausserdem hatte ich etwas Zeitmanagel duch eine Nebentätigkeit im Frühjahr, sodass ich es aus ökonomischen Gründen vorzog, meinem eigentlichen Beruf nachzugehen und die dafür erhaltene "Entschädigung" für die Werkstattkosten einzusetzen. Die Rechnung ging einigermassen auf. Auch die zweijährige Kontrolle beim Strassenverkehrsamt lief ohne sensationelle Vorkommnisse. Was ist schon dabei wenn ein Daimler ohne Mängel durchkommt?

Nötige Reparaturen und Ergänzungen:

  • Öl und Filter gewechselt
  • Radlager hinten rechts getauscht
  • beide vordere Fahrwerksfedern erneuert
  • neues Scheibenwischerblatt
  • Kilometerstand am 31.12.2008: 216.361 km

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