Die Vorbereitungen für eine lange Reise

Mein Mercedes als Wohnmobil
Mein Brummi-Diesel als "one man wohnmobil"

12 V Stromversorgung für Kühlbox und Navi
Für die aktive Kühlbox und GPS Antenne wurde eine separate Stromverorgung von der Batterie in den Innenraum verlegt

12 V Akkuladegerät zum Beladen der Foto-Akkus
Damit man während der Fahrt auch die Akkus der Digicam laden kann.

Das nue Bereifte Ersatzrad des 200D
Das Ersatzrad, der Wagenheber und der Radschlüssel müssen trotz vollem Kofferraum schnell erreichbar sein

Endkontrolle des Brummi vor der Abfahrt

Stimmen die Oelstände im Motor, Getriebe und Differential?

Nach der erfolgreichen Swiss_Tour_2005 fiel die Entscheidung, im Jahr 2006 eine ausgibigere Tour zu machen. Doch wohin soll die Reise gehen bzw. fahren? Irgendwann wurde das Ziel gesetzt den 200D bis an den Rand von Europa bzw. bis an den Kartenrand des GPS zu fahren. Das Kartenmaterial des GPS ist für ganz Westeuropa ausgelegt und das sollte man doch auch mal nutzen ;-). Doch wo ist der Rand genau? Nach etwas "googlen" und wochenlangen Grübeln wurde zwischen dem südlichsten, westlichsten und nördlichsten Punkt Europas, welche man mit dem Auto erreichen kann, entschieden. Da der östlichste Punkt in Russland liegt und man für die Fahrt ein Visum braucht wurde er von Anfang an verworfen. Der südlichste und westlichsten Punkt liegen nahe zusammen. Um zu ihnen zu gelangen, muss man Spanien und Portugal durchqueren. Da diese Länder im Sommer sehr heiss sind und ich die Hitze ungern habe, fiel letztenendlich die Entscheidung auf den nördlichsten Punkt das Nordkap in Norwegen. Erste Schätzung, dank Routenplaner, liesen vermuten dass die Fahrt dort hin und zurück ca. 8000 km bedeuten, sofern man nicht die kürzeste Strecke wählt. Aber man will ja auch etwas von der Gegend sehen, in welcher man ist, daher ist der kürzeste Weg auch nicht immer der interessanteste. Unterstellt man eine tägliche Reisestrecke von ca. 400 km wird schnell klar, dass man sich für die Reise mindestens drei Wochen Zeit nehmen sollte. Und somit war auch schnell klar, dass man so ein Vorhaben nicht einfach mal schnell macht, sondern dass es einiges an Vorbereitungen benötigt. Einerseits musste die Arbeit so organisiert werden, dass man mal für drei Wochen von der Firma entbeerlich ist. Dies schien lösbar zu sein. Dann musste der Brummi-Diesel etwas gründlicher als sonst gewartetet werden, um sicher zu stellen, dass man diese Strecke ohne Reparaturen übersteht. Nichts wäre schlimmer als kostbare Zeit irgendwo in Skandinavien zu verbringen, nur weil man auf ein Erstatzteil eines 27 jährigen W123 warten muss! Und schliesslich sollte der 200D für Wochen mein Zuhause sein, also sollte man nicht nur gemütlich damit fahren können sondern auch gut darin schlafen können. Es könnte ja sein, dass man mal keine Lust hat das Zelt im Regen aufzubauen oder gar einen Campingplatz zu suchen. Aus diesem Grund habe ich übergangsweise den Beifahrersitz und die Rückbank entfernt und die frei gewordenen Platz durch ein Bett und Stauraum ersetzt.

Die Wartungsarbeiten:

Entgegen dem sonst üblichen Grundsatz: "Wenn's noch nicht vollständig kaput ist, wird es wieder eingebaut!" wurden diesesmal die Ersatzteile "grosszügiger" verwendet. Der Gedanke sich auf diese Weise etwaigen Ärger in der Ferne zu umgehen und unötig kostbare Zeit im Urlaub zu verlieren war stärker als die Last welche auf die Geldbörse drückte. Ausserdem kostet ja Urlaub bekanntlich Geld. Schöner Nebeneffekt: Auf Grund der durchgeführten Wartungsarbeiten am Fahrwerk und Lenkung verbesserte sich der Fahrkomfort des alten Daimlers in eine ganz vergessene Ebene.
  • Vordere Stossdämpfer ersetzt
  • Diverse Gummipuffer an der Lenkung/Vorderachse ersetzt
  • Flexdisk zwischen Differenzial und Kardanwelle ersetzt
  • Zentrallager der Kardanwelle erneuert
  • Luftfilter zerlegt und mit Benzin ausgewaschen
  • sämtliche Dieselfilter ausgetauscht
  • Ölfilter und Motoröl erneuert
  • Ölstände im Getriebe und Differential geprüft/ergänzt
  • Bremsbeläge gereinigt und frisch "gefettet"
  • Ersatzrad neu bereift

Die Ersatzteilliste:

Auf Grund meiner langjährigen Schraubererfahrung kam mir der Gedanke am besten ein Mindestmass an Ersatzteilen mitzunehmen. Der W123 ist ja schliesslich nicht mehr der jüngste, sodass man im Fall des Falle nicht immer davon ausgehen kann, dass jede Dorfwerkstatt das passende Teil gleich vor Ort hat. Ausserdem ist es sehr beruhigend zu fahren, wenn man weis, dass man alles im Kofferraum bzw. in der Radmulde hat. Im Einzelnem wurden folgende Ersatz-, bzw. Verbrauchsteile mitgenohmen:
  • Je ein Keilriehmen für Lichtmaschine/Wasserpunpe und Servopumpe
  • Sämtliche Filter in einfacher Ausgabe: Oel, Diesel-Vorfilter, Diesel-Feinfiltert
  • ausreichend Motorenöl für 1 Oelwechsel und des öfteren Nachfüllens
  • Ein bisschen Getriebeöl
  • Lagerfett
  • Kupferpaste für Bremsen
  • Radlagersatz vorne
  • Auspuffhalterungen (Gummiringe)
  • Ein Set an Sicherungen und Glühbirnen
  • Locktide
  • Zwei Gewindestangen (M8 + M10) sowie passende Muttern

Sonstige nützliche Dinge:

Das beste Ersatzteillager nützt nichts, wenn man nicht das richtige Werkzeug dabei hat. Aus diesem Grund habe ich meine "Standart-Werzeugkiste", welche im wesentlichem aus zwei Sätzen Schlüssel (von 6 bis 22), jeweils einmal Gabel und einmal Ring, einem Satz Schraubendreher, Hammer und Eisensäge besteht, mit einem Ratschenkasten ergänzt. Hinzu kam noch ein neuer Satz "Imbusschlüssel", ein halbes Meter langes Wasserrohr (als Verlängerung für die Ratsche), eine Rolle Scotch Klebeband, Draht und ein Voltmeter. Somit sollte man auf so einiges was einem auf einer langen Strecke erfahren kann gut vorbereitet sein.

Probefahrten

Nach dem Zusammenstellen der Ausrüstung erfolgten einige Probefahrten, welche zugleich mehere Zwecke erfüllten. Einerseits ging es darum die Vollständigkeit der Ausrüstung zu überprüfen andereseits war natürlich der Spassfaktor nicht zu unterschätzen.

Das Ziel

Am 17.August 2006 wurde die eigentlich Reise auf welche fast ein halbes Jahr daraufhingearbeitet wurde begonnen. Zum Reisebericht der Nordkap-Tour

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